Home » Magazin » Magazin » Eichenprozessionsspinner: darauf müssen Sie achten

Eichenprozessionsspinner: darauf müssen Sie achten

Eichenprozessionsspinner sind insbesondere von Mai bis Juni sehr aktiv und können in manchen Gebieten sogar eine echte Plage sein. Die Schmetterlingsraupen stellen sowohl für Menschen als auch für Hunde und Katzen eine potenzielle Gefahr dar.

Als Tierhalter sollten Sie Ihren Vierbeiner daher gut im Auge behalten und bei Bedarf zeitnah reagieren. Wie Sie einen möglichen Kontakt mit den lästigen Schädlingen bei Ihrem Haustier erkennen erfahren Sie im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart, die in ganz Deutschland verbreitet ist.
  • Die Raupen des Eichenprozessionsspinners besitzen Brennhaare, die bei Kontakt abbrechen.
  • Die Brennhaare der Raupen können unter anderem starken Juckreiz und Hautreizungen verursachen.
  • Je nach Schwere der Symptome kann es sinnvoll sein, mit betroffenen Haustieren beim Tierarzt vorstellig zu werden.
  • Sofern es möglich ist, sollte der Kontakt mit den Raupen von Mensch und Haustier gleichermaßen vermieden werden.

Was sind Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schmetterling mit einer Flügelspannweite von ungefähr drei Zentimetern. Seine wissenschaftliche Bezeichnung lautet Thaumetopoea processionea und seinen Namen verdankt er seiner Vorliebe für Eichen als Lebensraum.

Eichenprozessionsspinner vermehren sich sehr schnell, sodass ihre Raupen mitunter ohne Probleme einen kompletten Baum kahl fressen können.

Die Schädlinge sind mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet. Die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt haben allerdings regelmäßig besonders stark mit der Raupenplage zu kämpfen.

Der Eichenprozessionsspinner und Ihr Haustier

Eigentlich geht die Gefahr für Haustiere nicht von den ausgewachsenen Schmetterlingen, sondern von den Raupen des Eichenprozessionsspinners aus. Diese verfügen zu ihrem Schutz vor Fressfeinden über winzige Brennhaare, die bei Kontakt abbrechen und durch das in ihnen enthaltene Protein Thaumetopoein einen starken Juckreiz verursachen.

Bei manchen Tieren kann sich dabei mit der sogenannten Raupendermatitis sogar eine Allergie entwickeln. Im Vergleich zu Menschen laufen Hunde und Katzen auf ihren Entdeckungstouren deutlich schneller Gefahr, mit den Raupen in Berührung zu kommen.

Mögliche Folgen eines Kontakts mit dem Eichenprozessionsspinner

Sollte Ihr Vierbeiner mit den unscheinbar wirkenden Raupen des Eichenprozessionsspinners in Kontakt kommen, hat das in der Regel eine Reihe unangenehmer Folgen. Der Hautkontakt führt zu Rötungen sowie einem starken Juckreiz und ist in vielen Fällen sogar mit der Bildung von Eiterbläschen sowie kleinen Knötchen und Quaddeln verbunden.

Gelangen Brennhaare in die Nase oder das Maul des Tieres, kann es neben Reizungen der Atemwege aufgrund einer geschwollenen Zunge sogar zu Atemproblemen kommen. Zudem können Hunde und Katzen dann auch mit geschwollenen Lidern, Augenreizungen sowie Schwindel, Fieber und Müdigkeit zu kämpfen haben.

Wie Sie Ihrem Vierbeiner helfen können

Sollte Ihr Vierbeiner mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners Kontakt gehabt haben, ist eine gründliche Entfernung zurückgebliebener Brennhaare zunächst einmal das Wichtigste. Reinigen Sie die Nase, das Maul und die Augen falls nötig mit klarem Wasser und befreien Sie auch das Fell von den juckenden Haaren oder gar noch vorhanden Raupen.

Bedenken Sie dabei, dass der Hautkontakt für Sie die gleichen Folgen haben kann und tragen Sie daher am besten Handschuhe.

Ein Besuch beim Tierarzt ist zu empfehlen

Für den Fall, dass Ihr Hund oder Ihre Katze mit Raupen des Eichenprozessionsspinners in Kontakt gekommen ist, ist ein Besuch beim Tierarzt in der Regel sinnvoll. Das gilt natürlich ganz besonders dann, wenn der Vierbeiner deutliche Symptome zeigt oder die Schädlinge vielleicht sogar eine allergische Reaktion ausgelöst haben.

Nachdem Sie Ihren Vierbeiner von den Brennhaaren befreit haben, sollten Sie daher zeitnah einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann ihm gegebenenfalls ein Antiallergikum verordnen und überprüfen, ob die allergischen Reaktionen tatsächlich von den Raupen des Eichenprozessionsspinners ausgelöst wurden.

Vermeiden Sie den Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner

Leider sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners keineswegs harmlos und für Mensch und Tier gleichermaßen mit unangenehmen Beschwerden verbunden. Im Idealfall verhindern Sie daher von vornherein, dass Ihr Vierbeiner mit den Schädlingen in Kontakt kommt.

Eichenprozessionsspinner Hinweisschild Gefahr

Da Risikogebiete für gewöhnlich mit Warnschildern versehen werden, können Sie beim Gassigehen schnell erkennen, wo Sie Ihren Vierbeiner nicht von der Leine lassen oder gar alleine im Unterholz stöbern lassen sollten.

Um Nester, die Sie beim Spaziergang entdecken, machen Sie am besten einen möglichst großen Bogen. Vorhandene Raupen in Ihrem Garten sollten umgehend von einem professionellen Schädlingsbekämpfer entfernt werden. Letzteres hilft gerade auch bei Katzen mit Freigang, das Risiko zumindest ein wenig zu reduzieren.

Haustiere und Eichenprozessionsspinner – unser Fazit

Wie Sie sehen, sollten Sie die Raupen des Eichenprozessionsspinners keinesfalls unterschätzen. Ihre Brennhaare können sowohl für Haustiere als auch für Menschen ausgesprochen unangenehm sein und zum Teil massive Hautreizungen sowie allergische Reaktionen hervorrufen.

Sollten Sie in einem besonders stark betroffenen Gebiet wohnen, empfehlen wir Ihnen daher zumindest im Mai und Juni vorsichtig zu sein und den Kontakt mit den Schädlingen nach Möglichkeit zu vermeiden.