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Alles über die Kastration Ihres Hundes

Ihr Rüde zieht an der Leine, ist zeitweise aggressiv gegenüber anderen Hunden und markiert alles in seiner Umgebung? Dieses Verhalten kann für Sie als Hundebesitzer ziemlich anstrengend sein. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Hundebesitzer für eine Kastration. Doch bevor Sie sich für eine Kastration entscheiden, sollten Sie sich gründlich darüber informieren. Eine Kastration hat wichtige Vor- und Nachteile. In dem folgenden Beitrag erfahren Sie alles, was Sie über die Kastration Ihres Hundes wissen müssen.

Warum sollten Sie Ihren Hund kastrieren lassen?

In einem Moment ist Ihr Welpe noch ganz unschuldig, und im nächsten Moment besteigt er alles, was ihn in den Weg kommt. Kein Kissen, Spielzeug oder Bein bleibt verschont. Für Sie als Besitzer ist dies oftmals sehr unangenehm und manchmal mit viel Stress verbunden. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um über eine Kastration nachzudenken: eine Operation, bei der beide Testikel (Hoden) operativ entfernt werden.

Die Kastration Ihres Hundes hat die folgenden Vorteile:

  • Er reagiert nicht mehr auf läufige Hündinnen
  • Er ist ruhiger und wird weniger bellen
  • Er bekommt keine Vorhautentzündung (mehr)
  • Die Markierung mit Urin wird weniger
  • Reduziertes Risiko einer Vergrößerung und Entzündung der Prostata
  • Man wird nicht plötzlich Großvater oder Großmutter eines ganzen Welpenwurfs

Es besteht eine gute Chance, dass die oben genannten Symptome durch die Kastration völlig verschwinden oder weniger werden und somit dafür sorgen, dass Ihr Hund ein angenehmer und weniger dominanter Vierbeiner wird. 

Was müssen Sie dabei beachten?

Jeder Vorteil hat seinen Nachteil, so auch die Kastration. Zunächst einmal ist die Kastration natürlich eine Operation unter Vollnarkose, welche mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Glücklicherweise sind die Risiken mit den derzeitigen Anästhetika sehr gering. Darüber hinaus ändert sich das Verhalten einiger Hunde nach der Kastration: sie können träger oder sogar aktiver werden.

Auch der Stoffwechsel (Verdauung) Ihres Hundes verändert sich nach der Kastration: er neigt dann dazu, schneller dicker zu werden. Deshalb muss die Ernährung angepasst werden, um Übergewicht vorzubeugen. Auch ein wenig zusätzliche Bewegung schadet natürlich nie. Auch die Fellstruktur des Hundes kann sich verändern, es kann etwas voller werden. 

Wann lässt man einen Hund kastrieren?

Ein Rüde kann ab dem Alter von 6 Monaten kastriert werden. Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Nutzen, den Vierbeiner so früh kastrieren zu lassen. Die meisten Rüden werden daher im Alter von etwa einem Jahr kastriert. Auch Hündinnen werden im Alter von etwa 1 Jahr sterilisiert.

Wie funktioniert eine Kastration?

Um das Risiko von Komplikationen auf ein Minimum zu reduzieren, darf der Hund 12 Stunden vor der Operation nicht gefüttert werden. Die Entfernung beider Hoden erfolgt unter Narkose. Ihr Hund erhält eine Kombination aus Injektion und Gasanästhesie. Da der Hund einen Schlauch im Hals hat, kann er nach dem Aufwachen zu husten beginnen. Häufig kann Ihr Hund noch am selben Tag wieder nach Hause gehen. Es dauert jedoch einige Wochen, bis er wirklich unfruchtbar ist. 

Erholung und Nachsorge nach der Kastration

Ihr Hund kann nach der Operation noch etwas schläfrig sein. Lassen Sie ihn sich an einem schönen warmen Ort, wie zum Beispiel in der Nähe des Kamins ausruhen (er sollte sich nicht in der Sonne aufhalten). Am besten lassen Sie Ihren Hund jetzt so viel wie möglich in Ruhe, auch wenn Sie ihn am liebsten verwöhnen möchten. Wenn Ihr Hund sein Bedürfnis erledigen möchte, verhindern Sie, dass er sich dabei wehtut. Geben Sie Ihrem Hund während seiner Genesungszeit kleine Portionen zu essen und zu trinken.

Bei der Kastration werden in der Regel selbstauflösende Nähte verwendet. Neigt Ihr Hund dazu, die Wunde zu beißen oder an ihr herumzulecken? Eine Halskrause oder ein medizinischer Anzug, oft Pet-Shirt genannt, kann verhindern, dass sich die Wunde infiziert oder Ihr Hund die Naht beschädigt.

Achten Sie darauf, dass sich Ihr Hund in den ersten 5 bis 7 Tagen ruhig bewegt. Machen Sie noch keine langen Spaziergänge und halten Sie Ihren Hund während des Spaziergangs an der Leine. Erhöhen Sie dann in aller Ruhe den Bewegungsumfang. Nach 10 bis 14 Tagen kann der Hund wieder schwimmen.

Wie viel kostet eine Kastration?

Die Kosten können von einer Tierklinik zur anderen sehr unterschiedlich sein. Darüber hinaus hängt der Preis vom Gewicht Ihres Hundes ab. Die Durchschnittspreise sind wie folgt:

Weniger als 10kg: 145,- € 10 bis 20kg: 165,- € 20 bis 30kg: 185,- € 30 bis 40kg: 200,- € 40 bis 50kg: 215,- € 50 bis 60kg: 230,- € 60 kg oder mehr: 245,- €

Planen Sie, Ihren Hund demnächst kastrieren zu lassen? Dann sollten Sie vielleicht eine Haustierversicherung in Betracht ziehen. Bei Petplan können Sie eine zusätzliche Haustierversicherung für die Kastration mit dem Plus- oder Gesamtpaket abschließen.