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Bullterrier

Bullterrier auf Skateboard

Beim Bullterrier handelt es sich um eine mittelgroße Hunderasse aus Großbritannien. Da er ursprünglich unter anderem bei Hundekämpfen zum Einsatz kam, genießt er zum Teil nach wie vor einen schlechten Ruf und steht daher auch in vielen Bundesländern auf der Rasseliste.

Dennoch hat sich der Bullterrier mittlerweile zu einem recht beliebten Familienhund, der sich bei entsprechender Erziehung durch ein freundliches Wesen und einen liebevollen Umgang mit Kindern auszeichnet, entwickelt.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • FCI: Gruppe 3, Sektion 3, Standard Nr. 11 (ohne Arbeitsprüfung)
  • Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
  • Herkunft: Großbritannien
  • Größe: circa 45 – 55 cm (keine Vorgabe im Rassestandard)
  • Gewicht: circa 24 – 30 kg (keine Vorgabe im Rassestandard)
  • Farben: Weiß, Schwarz, Rehbraun, Rot, Gestromt, Tricolor
  • Charakter: tapfer, eigensinnig, ausgeglichen, freundlich


Herkunft und Geschichte des Bullterriers

Der Bullterrier entstand Anfang des 19. Jahrhunderts in England. Das damalige Ziel bestand vor allem darin, beweglichere Tiere für die zu dieser Zeit in Großbritannien sehr beliebten Hundekämpfe zu züchten. Davon abgesehen sollte der Bullterrier bei der Jagd nach Dachsen und für das Töten von Ratten eingesetzt werden.

Zu diesem Zweck wurden klassische Bulldoggen mit Dalmatinern und Old White English Terriern gekreuzt, was sich zum Teil heute noch in Unterschieden beim Aussehen innerhalb der Rasse bemerkbar macht.

Mit der gezielten Zucht nach einem einheitlichen Rassestandard begann vermutlich James Hinks, ein Tierhändler aus Birmingham, der sich um das Jahr 1850 der Entwicklung des Bullterriers verschrieb.

Nachdem Hundekämpfe im Jahr 1835 in England verboten wurden, entwickelte sich der Bullterrier zunehmend zu einem beliebten Familienhund der Unterschicht, der unter anderem als Wachhund sowie zur Jagd auf Ungeziefer gehalten wurde.

Das lag unter anderem daran, dass die Tiere ausgesprochen nervenstark und gleichzeitig menschenfreundlich waren, sodass sie sich auch auf beengtem Raum mit vielen Menschen halten ließen. Dementsprechend wurde bei der Zucht des Bullterriers schon früh darauf geachtet, keine übermäßig aggressiven Hunde zu verwenden.

Beschreibung der Bullterriers

Die durchschnittliche Lebenserwartung des Bullterriers bewegt sich in einem Bereich von 10 bis 12 Jahren. Hinsichtlich der Widerristhöhe sowie des Gewichts macht der Rassestandard keine genauen Vorgaben. In der Regel werden Bullterrier jedoch etwa 45 bis 55 Zentimeter groß und 24 bis 30 Kilogramm schwer.

Der Bullterrier verfügt über einen kräftigen und dennoch harmonischen Körperbau sowie eine gut ausgeprägte Muskulatur. Das Fell des Bullterriers ist kurz und glatt. Im Winter ist die Bildung von leichter Unterwolle möglich.

Ursprünglich wurden komplett weiße Tiere bei der Zucht bevorzugt. Heute gibt es Bullterrier jedoch auch in anderen Farben wie Rot, Schwarz und Rehbraun. Darüber hinaus werden auch gestromte und dreifarbige Bullterrier akzeptiert.

Das charakteristischste Merkmal dieser Rasse ist ohne Zweifel der eiförmige Kopf mit seinem kräftigen Kiefer. Die schmalen Augen des Bullterriers sitzen leicht schräg und haben eine dreieckige Form. Seine kleinen, aufgerichteten Ohren sind schmal und stehen eng beieinander.

Wesen des Bullterriers

Der Bullterrier ist ein äußerst selbstbewusster und mutiger Hund, der mitunter durchaus ein wenig eigensinnig sein kann. Seinen schlechten Ruf hat er jedoch eindeutig zu unrecht. Denn wer sich näher mit ihm beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es sich bei ihm um ein ausgesprochen freundliches und sensibles Tier handelt.

Bullterrier bauen eine enge Bindung zu ihrem Halter auf und benötigen sehr viel Aufmerksamkeit. Ihre Erziehung sollte stets mit der richtigen Mischung aus Konsequenz und liebevollem Umgang erfolgen.

Gerade beim Kontakt mit Kindern erweist sich ein gut erzogener Bullterrier als verspielter und rücksichtsvoller Begleiter. Fremden gegenüber verhält er sich im Normalfall wachsam aber unauffällig.

Mögliche Einsatzbereiche für den Bullterrier

Trotz seiner Geschichte handelt es sich beim Bullterrier in erster Linie um einen reinen Familien- und Begleithund, der sich in einem liebevollen Zuhause wohlfühlt und die Zeit mit seiner Familie in vollen Zügen genießt.

Gleichzeitig sind die bisweilen etwas stürmischen Bullterrier sehr bewegungsfreudig und sollten daher ausreichend beschäftigt werden. Neben gemeinsamen Spielen beim Gassi gehen eignet sich dafür Hundesport, wie zum Beispiel Dogdancing, Agility oder Flyball, perfekt.

Bullterrier Krankheiten

An sich ist der Bullterrier ein äußerst robuster Hund, der sich einer recht guten Gesundheit erfreut. Dennoch gibt es einige rassetypische Erkrankungen, für die bei ihm ein erhöhtes Risiko besteht und die Halter eines Bullterriers daher kennen sollten.

Zu den möglichen Gesundheitsproblemen, die beim Bullterrier auftreten können, gehören unter anderem:

  • Gelenkprobleme wie Hüft- und Ellbogendysplasie oder Spondylose
  • Verschiedene Herzerkrankungen
  • Taubheit (vor allem bei reinweißen Bullterriern)
  • Allergien (ebenfalls in erster Linie bei weißen Exemplaren)

Zur Vermeidung hoher Tierarztkosten empfehlen wir Haltern eines Bullterriers den Abschluss einer Hundekrankenversicherung.

Der kleine Bruder des Bullterriers

Der Bullterrier wird bereits seit Langem auch in kleineren Varianten gezüchtet. Mittlerweile gibt es mit dem Miniature Bull Terrier sogar eine eigenständige Rasse, die im Jahr 2011 von der FCI anerkannt wurde und seitdem den Standard Nr. 359 trägt.

Das Aussehen des Miniature Bull Terriers gleicht im Grunde genommen dem seines großen Bruders. Allerdings darf seine Schulterhöhe 35,5 Zentimeter nicht übersteigen.