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Osteochondrosis dissecans (OCD) bei Hunden

Osteochondrosis dissecans (OCD) ist eine Gelenkerkrankung, die vor allem bei großen Hunderassen recht häufig auftritt und sich insbesondere durch Lahmheit bemerkbar macht.

Wie Osteochondrosis dissecans bei Hunden entsteht, welche Symptome die Erkrankung auslöst und welche Behandlungs- und Vorbeugungsmöglichkeiten es gibt, erfahren Sie im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Bei OCD handelt es sich um eine Gelenkerkrankung, durch die sich Teile der Gelenkknorpel ablösen können.
  • Osteochondrosis dissecans ist vor allem bei verschiedenen großen Hunderassen recht weit verbreitet.
  • Die Behandlung kann je nach Krankheitsfortschritt konservativ oder operativ erfolgen.
  • Um das Risiko für ein Erkranken an OCD zu senken, sind eine bedarfsgerechte Fütterung und das Vermeiden von Überlastungen wichtig.

Osteochondrosis dissecans (OCD) beim Hund: was ist das?

OCD, wie die Abkürzung für Osteochondrosis dissecans lautet, ist eine degenerative Entwicklungsstörung, die die Bildung der Gelenkknorpel beeinträchtigt. In gesunden Gelenken erfolgt die Nährstoffversorgung des Knorpelgewebes durch die Gelenkflüssigkeit.

Gelegentlich werden die Gelenkknorpel bei Hunden jedoch zu dick, um sie im erforderlichen Maß mit Nährstoffen versorgen zu können. In der Folge sterben die Knorpel ab und es können sich einzelne Fragmente ganz oder teilweise ablösen. Ist das bei einem Hund der Fall, spricht man von Osteochondrosis dissecans (OCD).

Vollständig abgelöste Knorpelfragmente werden als freie Gelenkkörper bezeichnet. Sie können sich zum Beispiel an den Gelenkkapseln festsetzen, wo sie dann weiter mit Nährstoffen aus der Gelenkflüssigkeit versorgt werden, wachsen und schließlich verknöchern.

Meist kommt es dabei zu Gelenkentzündungen, weshalb Hunde mit Osteochondrosis dissecans früher oder später sehr oft auch an sekundärer Arthrose erkranken.

Warum erkranken Hunde an OCD?

Hunde erkranken meist zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat an Osteochondrosis dissecans. Die genauen Auslöser sind bislang noch unklar. Man nimmt jedoch an, dass verschiedene Faktoren bei der Entstehung der Gelenkkrankheit eine Rolle spielen.

Neben Fehlern bei der Ernährung sowie einer Überlastung des Bewegungsapparates zählen dazu insbesondere Hormonstörungen sowie die jeweilige Hunderasse.

Osteochondrosis dissecans und die Ernährung

Eine zu hohe Energiezufuhr kann bei Welpen zu einem zu schnellen Wachstum führen. Davon abgesehen kann eine falsche Versorgung mit Mikronährstoffen wie Calcium, Phosphor und Vitamin D das Verdicken der Gelenkknorpel begünstigen.

Osteochondrosis dissecans und körperliche Überlastung

Da die Gelenke bei Junghunden noch nicht vollständig entwickelt sind, sind sie noch nicht so belastbar wie bei ausgewachsenen Tieren. Dementsprechend können übermäßige körperliche Belastungen im Welpenalter leicht zu dauerhaften Gelenkschäden führen und unter anderem auch zum Entstehen von OCD beitragen.

Osteochondrosis dissecans und Hormonstörungen

Störungen im Hormonhaushalt scheinen bei Hunden zum Teil dazu zu führen, dass das Knorpelgewebe übermäßig wächst. Ist gleichzeitig auch die Durchblutung im betroffenen Gelenk gestört, ist keine ordnungsgemäße Nährstoffversorgung der Gelenkknorpel mehr gewährleistet.

Osteochondrosis dissecans und die Hunderasse

Theoretisch kann Osteochondrosis dissecans bei allen Hunden auftreten. Bestimmte Rassen sind jedoch besonders häufig betroffen. Meist handelt es sich dabei um große Hunderassen, während kleine Tiere nur selten an OCD erkranken.

Bei folgenden Hunden scheint eine genetische Prädisposition für Osteochondrosis dissecans zu bestehen:

  • Deutsche Dogge
  • Rottweiler
  • Belgischer Schäferhund
  • Deutscher Schäferhund
  • Neufundländer
  • Labrador
  • Golden Retriever
  • Boxer

Wie erkennt man Osteochondrosis dissecans beim Hund?

Erkrankt ein Hund an Osteochondrosis dissecans, sind in den meisten Fällen die Schultergelenke davon betroffen. Darüber hinaus kann OCD aber auch in den Ellbogen, den Sprunggelenken und den Knien auftreten.

Das typische Symptom, mit dem sich Osteochondrosis dissecans bemerkbar macht, ist Lahmheit. Lassen sich bei einem jungen Hund Bewegungsunlust, ein wackeliger Gang und Schwellungen an den Gelenken beobachten, können das erste Anzeichen für Osteochondrosis dissecans sein.

Wir empfehlen Ihnen in diesem Fall dringend, einen Tierarzt aufzusuchen. Der Veterinär wird zur Diagnose die Gelenke abtasten sowie MRT-Untersuchungen und Röntgenaufnahmen nutzen und darüber hinaus vermutlich auch eine Gelenkspiegelung durchführen.

Wie wird Osteochondrosis dissecans behandelt?

Für die Behandlung von OCD stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, aus denen der Tierarzt je nach Krankheitsfortschritt wählen kann. Wenn sich bislang keine Knorpelfragmente abgelöst haben, genügt es in vielen Fällen bereits, auf eine Kombination aus Ernährungsanpassung, reduzierter körperlicher Belastung und entzündungshemmenden Mitteln zu setzen.

Lose Knorpelteilchen müssen hingegen nicht selten operativ entfernt werden, um dem weiteren Fortschreiten der Osteochondrosis dissecans und den damit verbundenen Beschwerden entgegenzuwirken.

Nach dem Eingriff ist eine mehrwöchige Ruhigstellung des operierten Gelenks erforderlich. Im Anschluss daran sorgt zielgerichtete Physiotherapie dafür, dass die Muskeln wieder gekräftigt sowie die Beweglichkeit des Gelenks wiederhergestellt werden.

Ist Osteochondrosis dissecans heilbar?

Wird Osteochondrosis dissecans frühzeitig diagnostiziert und behandelt, stehen die Heilungschancen in der Regel relativ gut. Ist die Gelenkkrankheit zum Zeitpunkt der Diagnose hingegen bereits weit fortgeschritten, fällt die Prognose für betroffene Hunde deutlich schlechter aus.

Kann man OCD bei Hunden vorbeugen?

Eine vollständige Vermeidung eines Erkrankens an Osteochondrosis dissecans ist zumindest bei besonders anfälligen Rassen kaum möglich. Dennoch können Sie als Halter einiges tun, um das Risiko bei Ihrem Hund zumindest zu senken.

Neben einer bedarfsgerechten Fütterung mit einem qualitativ hochwertigen Welpenfutter in der richtigen Menge sollten Sie im Hinblick auf die Vermeidung von Gelenkerkrankungen wie OCD vor allem darauf achten, den Bewegungsapparat Ihres heranwachsenden Hundes nicht zu überlasten.