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Pubertät beim Hund. Was erwartet mich?

Wer kennt es nicht: gerade war der kleine Vierbeiner noch der liebste Hund und von heute auf morgen ist alles anders. Aus Spielereien werden ernste Streitigkeiten und Ihr Vierbeiner stellt Ihre Autorität regelmäßig infrage, denn Hunde kommen, genau wie Menschen, auch in die Pubertät. Als Herrchen oder Frauchen möchten Sie natürlich gerne wissen, was während der Pubertät Ihres Hundes auf Sie zukommt. Wir verraten Ihnen alles über die gesamte Adoleszenzphase Ihres pubertären Vierbeiners.

Wann beginnt die Pubertät bei Hunden

Ein Hund, der plötzlich nicht mehr gut hört, kann ziemlich anstrengend sein. Als Besitzer muss man dem wechselhaften Hormonüberschuss seinen Lauf lassen. Ihr Hund ist ”nur” pubertär! Aber wie lange dauert dieser Phase der Pubertät Ihres Hundes eigentlich? Sie können ungefähr mit diesen Zeitabschnitten rechnen:

Hund 4 bis 8 Monate

Die erste Phase der Pubertät beginnt nach etwa vier Monaten. In dieser Phase scheint Ihr Hund komplett taub zu sein. Sie rufen und befehlen, aber Ihr Hund reagiert nicht darauf (oder tut so, als ob er es nicht versteht). Diese Zeit dauert bei manchen Hunden nur wenige Tage, bei anderen Hunden kann sie aber auch bis zu zwei Wochen anhalten. Viele Hundebesitzer tun sich mit diesem eigenwilligen Verhalten schwer.

Tipps für Frauchen/Herrchen

Die Art und Weise, wie Sie als Besitzer auf ein solches Verhalten Ihres kleinen Rackers reagieren, spielt eine entscheidende Rolle für später. Ihr Hund entscheidet in dieser Phase, ob er vor Ihnen weglaufen möchte oder ob er gerne kommt, wenn Sie ihn rufen. Wenn Ihr Hund ein Ausreißer ist, können Sie ihn in dieser Zeit am besten an die Leine nehmen. 

Hund 6 bis 14 Monate

Diese Phase der Pubertät zeichnet sich durch eine körperliche Weiterentwicklung aus. Ihr Hund wächst in diesem Stadium schnell, mit gelegentlichen Schüben. Ihr Hund findet diese Phase sehr aufregend und entwickelt dabei auch Ängste. Neue Situationen sind besonders herausfordernd. 

Tipps für Herrchen/Frauchen

Hier kommt der beste Tipp, um das Verhalten zu ändern. Verstärken Sie die Angst des Hundes nicht, indem Sie ihn beispielsweise streicheln oder trösten. Bleiben Sie stattdessen guter Dinge, enthusiastisch und zeigen Sie, dass auch ein anderes Verhalten möglich ist. Nehmen Sie also Ihren Hund aus der angstvollen Situation heraus, indem Sie ihn nicht bemitleidenswert behandeln. Ängstliche Situationen müssen nicht vermieden werden, solange es Ihrem Hund klar ist, dass er keine Angst zu haben braucht. 

Hund 1 bis 4 Jahre

Das körperliche Erwachsenenalter findet früher statt als das geistige Erwachsenenalter. Die meisten Hunde sind im Alter von 1,5 Jahren körperlich reif. Dies hängt von der Größe der Rasse ab. Kleine Rassen werden früher reif als große Rassen. Während dieser Zeit möchte Ihr Hund einen möglichst hohen Platz im Rudel, d. h. in der Familie, einnehmen. Dazu gehören manchmal Aggression und Eigensinnigkeit. Seien Sie als Besitzer selbstbewusst und streng mit Ihrem Hund, damit er weiß, wo er in der Rangordnung steht.

Die pubertierende Hündin: Läufigkeit

Die erste Läufigkeit Ihrer Hündin findet während der Pubertät des Hundes statt. Diese Phase bringt häufig Verhaltensänderungen mit sich. Die Hitze während der Pubertät Ihres Hundes beginnt oft mit viel Urinieren und blutigem Ausfluss aus der Vulva. Ihr vierbeiniger Freund wird außerdem unruhiger und Rüden werden ein starkes Interesse an Ihrer Hündin zeigen. Nach zwei Wochen nimmt diese Phase etwas ab.  

Der pubertierender Rüde: Liebe liegt in der Luft!

Die Pubertät bei einem Hund kann so manchen Besitzer zum Schmunzeln bringen. Besonders junge Rüden können ihre Gefühle nicht kontrollieren und sind manchmal völlig durcheinander. Fressen ist nicht mehr möglich, schlafen fällt schwer, sie sind unruhig und wollen ständig nach draußen, zu dieser einen Hündin. In einigen Fällen riecht oder leckt ein Rüde den Urin einer Hundedame und möchte sich mit ihr paaren.

Die 4 Zeichen der Pubertät

Grundsätzlich können wir die Pubertät bei Ihrem Hund in vier Anzeichen unterteilen. Wenn bei Ihrem Hund mehrere oder alle Anzeichen auftreten, ist es an der Zeit, sich auf einen pubertierenden Hund im Haus vorzubereiten. Welche Anzeichen sind damit gemeint?

  • Nicht gehorchen

Einige junge Hunde hören bereits gut auf Kommandos. Trotzdem kann es dazu kommen, dass die pubertären Vierbeiner die beigebrachten Befehle plötzlich “vergessen”. 

  • Angst

Manchmal ist Ihr kleiner Vierbeiner gerade etwas ruhiger geworden und plötzlich hat er Angst vor vertrauten Situationen. Keine Angst, auch das ist ein Zeichen der Pubertät. 

  • Suche nach Grenzen

Manchmal wird Ihr pubertierender Vierbeiner zu weit gehen, um seine Grenzen zu testen. Vielleicht springt er begeistert an Ihnen hoch, während Sie vor dem Spaziergang noch nicht einmal Ihre Schuhe angezogen haben. Versuchen Sie in solchen Situationen Ruhe auszustrahlen und legen Sie gegebenenfalls die Leine weg, um deutlich zu machen, dass Sie dieses Verhalten nicht dulden.

  • Reizbar

Ihr Hund verarbeitet den ganzen Tag über Reize. Manchmal scheint die Hektik kein Ende zu nehmen. Dennoch braucht Ihr Hund ausreichend Ruhe. Schaffen Sie für Ihren Hund eine ruhige Umgebung mit so wenig Reizen wie möglich, damit er sich von der aufregendsten Zeit seines Lebens etwas erholen kann.

Wie lange dauert die Pubertät bei einem Hund?

Die Pubertät mit Ihrem Hund dauert etwa eineinhalb Jahre. Um den zweiten Geburtstag Ihres Freundes herum wird die Pubertät abnehmen. Haben Sie also ein bisschen Geduld. Pubertierende Hunde gewöhnen sich daran und natürlich werden Sie immer Ihr bester Freund bleiben, also ist alles halb so schlimm!

Die schlimmste Phase der Pubertät Ihres Hundes

Der Beginn der Pubertät ist sowohl für Ihren Hund als auch für Sie am intensivsten. Bis in das Erwachsenenalter geschieht alles zu Hause und beim Gassi gehen. Die schlimmste Phase der Pubertät Ihres Hundes findet etwa 2 bis 3 Monate nach Beginn der Pubertät statt. Nach dieser Phase kann schwächt das pubertäre Verhalten Ihres Vierbeiners etwas ab und man gewöhnt sich an das neue Verhalten.

Ihren Hund in der Pubertät begleiten

In der Pubertät sollten Sie Ihren Hund bestmöglich betreuen. Sowohl für ihn als auch für Sie ist diese Zeit sehr nervenaufreibend. Übungen, die Sie ihm als Welpe beigebracht haben, können nun herausfordernder gestaltet werden. Achten Sie darauf, wie Ihr Hund auf neue Kommandos und Übungen reagiert und machen Sie es nicht zu schwierig. Wenn Ihr Hund müde und abgelenkt ist, hat es keinen Sinn, mit den Übungen fortzufahren. Scheint Ihr Hund kein Interesse an Spielen zu haben? Dann schauen Sie, ob er Lust auf einen schönen Spaziergang hat, so verhindern Sie aufgestaute Frustrationen. 

Hoch in die Luft!

Während der Pubertät Ihres Hundes wird Ihr kleiner Gefährte auch einen Wachstumsschub erleben. In dieser Zeit kann es bei Ihrem Vierbeiner zu Wachstumsschmerzen und Beschwerden kommen.

Autsch! Wachstumsschmerzen, und jetzt?

Wachstumsschmerzen bei heranwachsenden Hunden entstehen, wenn die Knochen schneller wachsen als die Blutgefäße. Dadurch verengen sich die Blutgefäße, sodass sich Flüssigkeit unter der Knochenhaut ansammeln kann. Der Schmerz, den Ihr Hund fühlt, wird als ein tiefer Schmerz beschrieben, der durch Mark und Bein geht. Darunter leiden nicht nur große Hunderassen, auch kleinere Rassen haben dieses Problem. Der beste Weg, Ihrem treuen Freund dabei zu helfen, ist, ihn mit gutem Essen zu versorgen. Besprechen Sie mit einem Spezialisten, welches Futter für Ihren Hund in dieser Phase am besten geeignet ist. Eine geringere Belastung der Knochen und Muskeln wird ebenfalls empfohlen. Reduzieren Sie also die Länge der Spaziergänge und behalten Sie den Bewegungsbedarf Ihres Hundes während der Pubertät im Auge. Es ist sehr wichtig, dass Ihr Hund ein gesundes Gewicht hat, da so die Belastung der Gelenke reduziert werden kann.  

Zweite Pubertät Hund: oh nein, nicht schon wieder!

Gerade, wenn Sie denken, Sie haben diese pubertierende Phase hinter sich, kommt auch schon die zweite Pubertät auf Ihren Hund zu. Die zweite Pubertät bei Ihrem Hund beginnt ungefähr um den ersten Geburtstag herum, wenn Ihr Hund geschlechtsreif ist. Diese zweite Phase dauert oft so lange, bis der Hund erwachsen ist. Das ist also ungefähr im Alter von 4 bis 6 Jahren. Kleinere Rassen benötigen im Allgemeinen weniger Zeit als größere Rassen. Diese Adoleszenzperiode ist weniger intensiv als die erste, das schlimmste ist also schon überstanden. Sowohl während der ersten als auch während der zweiten Pubertät ist es möglich, dass Ihr Hund beißt oder bellt.

Alles wird zerstört!

Für einige Hundehalter bedeutet die pubertierende Zeit ihres Hundes viel Chaos und Vandalismus. Die Pubertät macht ihn nämlich zu einem echten Randalierer und Ihre Möblierung kann schnell unter Ihrem Vierbeiner leiden. Das Verhalten Ihres Hundes kann und sollte natürlich jederzeit korrigiert werden. Seien Sie sich daher im Haus darüber im Klaren, was erlaubt und was nicht erlaubt ist und seien Sie konsequent! 😉

Kinder und pubertierende Hunde 

Während der Pubertät herrscht ein Ausnahmezustand bei Ihrem Vierbeiner. Ihre Autorität wird während dieser hormonellen Veränderungen ständig infrage gestellt. Doch nicht nur Ihre. Auch Ihre Kinder bekommen die pubertierende Phase Ihres Hundes mit. Ihr Hund wird in der Pubertät größer und kräftiger und weiß manchmal nicht, wohin mit seiner Energie. Während der Pubertät fängt Ihr Hund an beispielsweise seinen Korb, sein Futter oder sein Spielzeug zu verteidigen. Halten Sie Ihren Hund als immer im Blick, wenn Kinder in seiner Umgebung sind. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Ihr Vierbeiner alleine gelassen werden muss, wenn er es braucht.