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Kann man zwei Katzen zusammen halten?

Zwei Katzen auf einer Wiese

In Deutschland gibt es mehr als 2,5 Millionen Haushalte, in denen zwei Katzen zusammen gehalten werden, während knapp sechs Millionen Tiere alleine mit ihren Besitzern leben. Beide Formen der Katzenhaltung haben sowohl Vorteile als auch Nachteile.

Wovon es abhängt, ob man zwei Katzen zusammen halten kann und wann es ratsam ist, nur einen Vierbeiner anzuschaffen, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Einzelkatzen können sich einsam fühlen und Verhaltensstörungen entwickeln.
  • Die Anschaffung einer zweiten Katze ist vor allem für berufstätige Besitzer sinnvoll.
  • Im Idealfall sollten bereits von Anfang an zwei Katzen zusammen gehalten werden.
  • Bei einer späteren Zusammenführung ist Geduld erforderlich, um Revierstreitigkeiten mit dem Neuling zu vermeiden.
  • Manche Katzen sind das Leben als Einzelgänger gewohnt und tun sich mit der Akzeptanz eines neuen Mitbewohners schwer.

Mögliche Probleme bei der Einzelhaltung

Prinzipiell kommt eine Katze durchaus auch alleine zurecht. Allerdings benötigt sie dennoch ein gewisses Maß an Gesellschaft und Zuwendung. Sind die menschlichen Mitbewohner den ganzen Tag unterwegs, macht sich daher auch bei einem besonders selbstständigen Stubentiger irgendwann Einsamkeit breit.

Das kann schnell zu einer Reihe von Auffälligkeiten und unerwünschten Verhaltensweisen führen. Unter anderem neigen einsame Katzen dazu, ihr Geschäft abseits des Katzenklos zu erledigen. Wenn Sie dieses Verhalten bei Ihrem eigentlich stubenreinen Vierbeiner bemerken, ist das ein sicheres Anzeichen für Frust und Einsamkeit.

Darüber hinaus können sich bei Einzelkatzen im Laufe der Zeit Verhaltensstörungen entwickeln. Dazu zählen zum Beispiel Depressionen und verminderte Aktivität sowie das Zerstören von Einrichtungsgegenständen oder auch aggressives Verhalten gegenüber ihrem Besitzer oder anderen Katzen.

Eine Zweitkatze ist oft sinnvoll

In Anbetracht der Probleme, die mit der Einzelhaltung verbunden sein können, ist die Anschaffung einer zweiten Katze in vielen Fällen sinnvoll. Auf diese Weise haben Ihre Stubentiger stets einen Spielkameraden, mit dem sie herumtoben und kuscheln können.

Das macht sich vor allem bei berufstätigen Haltern bezahlt und sorgt dafür, dass sich Ihre vierbeinigen Mitbewohner auch tagsüber rundum wohlfühlen und soziale Kontakte nicht auf wenige Stunden am Abend beschränkt sind.

Nicht alle Katzen passen zusammen

Wenn Sie sich für eine Zweitkatze entscheiden, sollten Sie dabei bedenken, dass nicht alle Katzen miteinander harmonieren. Denn genau wie bei uns Menschen muss auch bei Katzen die Chemie stimmen. Im Idealfall sollten Sie sich daher von Anfang an zwei Geschwister oder Katzen, die bereits aneinander gewöhnt sind, anschaffen.

Ist es dafür bereits zu spät, ist es ratsam, einen allzu großen Altersunterschied zu vermeiden. Gleichaltrige Katzen kommen in der Regel deutlich besser miteinander zurecht, da sie sich unter anderem hinsichtlich ihres Bewegungsdrangs sowie ihres Spieltriebs ähnlicher sind.

Auf die Haltung von zwei unkastrierten Katern sollten Sie übrigens grundsätzlich verzichten. Denn bei diesen stehen die Chancen gut, dass Ihre Wohnung künftig zum Schauplatz für erbitterte Revierkämpfe wird.

Voraussetzungen für die Anschaffung einer Zweitkatze

Die Anschaffung einer Zweitkatze ist nichts, wofür Sie sich spontan entscheiden sollten. Immerhin ist es für ein harmonisches Zusammenleben wichtig, dass es Ihren beiden Stubentigern an nichts fehlt.

Stellen Sie daher vorab sicher, dass für jeden Vierbeiner eine eigene Katzentoilette sowie ein eigener Futter- und Trinknapf zur Verfügung stehen. Zudem ist es wichtig, dass sich beide Katzen jederzeit zurückziehen können, wenn sie das möchten.

Zwei Katzen aneinander gewöhnen

Zieht die zweite Katze schließlich bei Ihnen ein, ist es wichtig, dass sich die beiden Vierbeiner langsam aneinander gewöhnen können. Zu diesem Zweck kann es helfen, den Neuzugang in den ersten Tagen in einem separaten Zimmer unterzubringen.

Auf diese Weise können sich die beiden Stubentiger zunächst an den Geruch ihres Artgenossen gewöhnen, was das Risiko für Revierkämpfe deutlich reduziert. Falls es bei der ersten richtigen Begegnung dennoch zu einer Auseinandersetzung kommt, sollten Sie die Streithähne umgehend trennen und ihnen noch etwas mehr Zeit geben.

Nicht alle Katzen freuen sich über Gesellschaft

Obwohl die Haltung von zwei Katzen in den meisten Fällen nicht nur möglich, sondern sogar dringend zu empfehlen ist, gibt es auch Ausnahmen. Gerade Tiere, die bereits sehr lange alleine leben, können mit der Zeit wahre Einzelgänger geworden sein.

Der plötzliche Einzug eines Artgenossen dürfte in diesem Fall daher nur zu Problemen führen, weshalb die Einzelhaltung manchmal trotz vermeintlicher Vorteile besser beibehalten werden sollte.