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Gift im Garten: die unterschätzte Gefahr für Haustiere

Ein eigener Garten ist nicht nur für uns Menschen ein toller Ort zum Erholen und Entspannen. Auch unseren Haustieren bietet ein wenig Grün hinter dem Haus die Möglichkeit, ihr Leben zu genießen.

Hunde können zum Beispiel spielen und herum toben und Katzen auf Entdeckungstour gehen. Selbst Meerschweinchen oder Kaninchen haben im Sommer ihre Freude daran, Zeit im Freien zu verbringen und sich statt Heu frisches Gras schmecken zu lassen.

Doch was ist, wenn der Garten für das geliebte Haustier plötzlich eine Gefahr darstellt, der Vierbeiner krank wird oder gar um sein Leben kämpfen muss? Was im ersten Moment womöglich abwegig klingt, passiert häufiger, als Sie vielleicht glauben.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Vorsicht vor: Dünger, Pestiziden und Schädlingsfallen
  • Viele Zierpflanzen sind für Hunde und Katzen hoch giftig
  • Die Gefahr kann auch durch Außen in den Garten gelangen
  • Es gibt Methoden die geliebten Haustiere zu schützen
  • Vergiftungen dieser Art sind sofort durch den Tierarzt zu behandeln

Wo sich Gift in Ihrem Garten verstecken kann

Auch wenn Sie sich dieser Tatsache möglicherweise gar nicht wirklich bewusst sind – es gibt zahlreiche potentielle Giftquellen, die sich auch in Ihrem Garten verstecken können. Für Sie als Mensch sind diese meist vollkommen harmlos. Denn Sie wissen, wie Sie sich verhalten müssen. Doch bei Ihren Haustieren sieht das, ebenso wie bei Ihren Kindern, oft anders aus. Insbesondere folgende Giftquellen können für Ihre Haustiere eine Gefahr darstellen:
  • Dünger
  • Pestizide
  • Schädlingsfallen
  • Pflanzen

Dünger, Pestizide und Schädlingsfallen

Es ist verständlich, dass Sie es in Ihrem Garten schön haben möchten. Blumen, Büsche und Sträucher sollen wachsen und zum Entspannen einladen. Schädlinge wie Blattläuse oder Schnecken können Sie dabei gar nicht gebrauchen. Mit Fallen und Pestiziden lässt sich Schädlingen effektiv entgegenwirken. In Kombination mit Dünger sorgt das dafür, dass die Pflanzen wachsen und gedeihen. Doch was dem Grün in Ihrem Garten gut tut, kann Ihren Haustieren schnell ernsten Schaden zufügen. Fressen die Vierbeiner zum Beispiel mit Pestiziden und Dünger behandeltes Gras, gelangen die Giftstoffe in ihren Körper. Dort können sie sich ablagern, die Entgiftungsorgane Leber und Nieren belasten und zu Gesundheitsproblemen führen. Der Verzehr dieser Giftstoffe muss nicht zwangsläufig sofort zu akuten Beschwerden führen. Je nach Art und Menge des Gifts kann dies zwar durchaus der Fall sein. Es ist jedoch ebenso gut möglich, dass sich Vergiftungen erst im Laufe der Zeit äußern – nämlich dann, wenn die Konzentration der giftigen Stoffe, die sich im Körper des Vierbeiners abgelagert haben, hoch genug ist.

Tipps zur Vorbeugung

Glücklicherweise ist es durchaus möglich, die Pflanzen in Ihrem Garten zu schützen, ohne dabei die Gesundheit Ihrer Haustiere zu gefährden. Denn sowohl zum Düngen als auch für die Schädlingsbekämpfung stehen Ihnen genug unbedenkliche Alternativen zur Verfügung. Wir empfehlen Ihnen die folgenden Tipps zu befolgen:
  • Verzichten Sie auf Schneckenkorn und Pestizide und verwenden Sie stattdessen Schneckenzäune und Netze, um Ihre Pflanzen zu schützen.
  • Heißen Sie Nützlinge im Garten willkommen, indem Sie Insektenhotels aufstellen.
  • Geben Sie nützlichen Insekten wie Marienkäfern den Vorzug gegenüber chemischen Pflanzenschutzmitteln.
  • Natürliche Dünger wie Kompost, Mist oder Pflanzenjauche schützen Ihre Haustiere, entlasten die Umwelt und schonen Ihren Geldbeutel.
  • Setzen Sie beim Schutz vor Nagern wie Ratten und Mäusen auf Lebendfallen, anstatt Gift zu verwenden.
Wie Sie sehen, ist es durchaus möglich, Ihren Garten mit natürlichen Mitteln vor Schädlingen zu schützen und Ihre Pflanzen mit unbedenklichen Düngemitteln zum Wachsen zu bringen. Wollen Sie dennoch nicht darauf verzichten, sollten Sie Ihre Haustiere für mehrere Wochen aus dem Garten fernhalten, um sie vor einer möglichen Vergiftung zu bewahren.

Giftige Pflanzen im Garten

Nun dürften sich die meisten Tierhalter wohl der Tatsache bewusst sein, dass Dünger oder Pflanzenschutzmittel für ihre Haustiere gefährlich sein können. Eine mindestens ebenso große Gefahrenquelle wird jedoch häufig übersehen. Denn es gibt nahezu keinen Garten, in dem sich nicht die eine oder andere giftige Pflanze befindet. Natürlich werden Sie selbst kaum auf die Idee kommen, eine solche Pflanze zu verzehren. Bei Ihren Haustieren kann das jedoch ganz anders aussehen. Und es sind längst nicht nur Pflanzenfresser wie Kaninchen, die Sie dabei im Blick haben sollten. Auch Hunde oder Katzen können durchaus von einer Giftpflanze fressen. Je nach Pflanzenart kann das unter Umständen tödliche Folgen für den Vierbeiner haben. Es gibt zahllose Giftpflanzen, von denen Sie Ihre Haustiere fernhalten sollten. Dazu gehören unter anderem:
  • Begonie
  • Buchsbaum
  • Christrose
  • Efeu
  • Eibe
  • Eisenhut
  • Engelstrompete
  • Ginster
  • Goldregen
  • Oleander
  • Rhododendron
  • Robinie
  • Tulpe
  • Wunderbaum

Tipps, um Ihre Haustiere vor Giftpflanzen zu schützen

Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Und es ist längst nicht bei jeder giftigen Pflanze notwendig, dass diese gefressen wird. Oft reicht bereits der Hautkontakt mit etwas Pflanzensaft aus, um zu Problemen zu führen. Als Tierhalter bleibt Ihnen daher nur, sich im Vorfeld genau zu überlegen, welche Pflanzen Sie in Ihrem Garten haben wollen. Informieren Sie sich darüber, ob diese für Ihre Haustiere giftig sind und wählen Sie im Zweifel lieber andere Gewächse, um Ihren Garten zu verschönern. Die Auswahl ist groß genug und das Wohl der Vierbeiner sollte Ihnen die Mühe wert sein. Es ist übrigens auch keine gute Idee, auf die Instinkte Ihres Haustieres zu vertrauen. Das mag bei Wildtieren zwar vielleicht funktionieren, die Gefahr, dass Ihr Hund oder Ihre Katze den giftigen Pflanzen nicht widerstehen kann, ist jedoch immer vorhanden.

Gefahren aus der Nachbarschaft

Doch selbst wenn Sie sich noch so sehr an unsere Empfehlungen halten, ist die Gefahr für Ihre Haustiere noch nicht gebannt. Denn auch aus der Nachbarschaft können sehr leicht Gifte in Ihren Garten gelangen. Nutzen Ihre Nachbarn zum Beispiel in unmittelbarer Nähe zur Grundstücksgrenze größere Mengen an Dünger oder Pestiziden, gelangen diese zwangsläufig auch in den Boden Ihres Gartens. Graben Ihre Haustiere dann im Boden, kommen sie mit diesen Giftstoffen in Kontakt. Ebenso kann es passieren, dass vergiftete Mäuse oder Ratten in Ihrem Garten verenden. Da Rattengifte hoch wirksam sind, reicht es für eine ernsthafte Vergiftung bereits aus, wenn Ihr Haustier mit einem der toten Nager spielt.

So vermeiden Sie Gefahren von außen

Im Hinblick auf Giftstoffe gilt es daher nicht nur Ihren eigenen Garten im Blick zu behalten. Bedenken Sie auch potentielle Gefahren, die von außen auf Ihr Grundstück gelangen können. Um den Boden Ihres Gartens vor einer Kontaminierung mit Pestiziden oder Düngern aus der Nachbarschaft zu schützen, eignen sich beispielsweise tief gehende Rasenkantensteine. Um Ihren Vierbeiner vor dem Kontakt mit vergifteten Schädlingen zu bewahren, empfehlen wir Ihnen den Garten regelmäßig gründlich abzusuchen und das Tier erst dann nach draußen zu lassen. Diese Maßnahme schützt Ihr Haustier gleichzeitig auch vor Giftködern, die leider immer wieder über Zäune geworfen werden.

Gift im Garten – unser Fazit

Der eigene Garten kann für Haustiere schnell zu einer tödlichen Gefahr werden. Als Tierhalter sollten Sie daher unbedingt ungiftigen Pflanzen den Vorzug geben. Setzen Sie außerdem auf natürliche Dünger und Pflanzenschutzmittel und achten Sie darauf, dass von außen keine Giftstoffe in Ihren Garten gelangen. Wenn Sie diese Maßnahmen konsequent umsetzen, kann Ihr Haustier den Garten ebenso genießen wie Sie, ohne dass dabei negative Folgen für seine Gesundheit drohen. Nichtsdestotrotz empfehlen wir Ihnen, Ihre Vierbeiner im Freien möglichst nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Denn eine Vergiftung ist schnell passiert. Und in diesem Fall ist Ihr umgehendes Handeln gefragt und der sofortige Besuch beim Tierarzt kann möglicherweise das Leben Ihres Haustieres retten.