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Warum benötigt die Katze einen Kratzbaum?

Katzen müssen kratzen. Das ist eine Tatsache, die wohl jeder Mensch, auch wenn er oder sie keine Katze im eigenen Haus hat, weiß. Aber warum benötigen Katzen überhaupt einen Kratzbaum, und wie wählt man den richtigen Kratzbaum für den Stubentiger aus?

Auf diese Fragen möchten wir Ihnen im Folgenden Antworten geben. Die Tipps dieses Artikels können Sie ebenfalls auf große Katzen wie die Main Coon anwenden. Allerdings gibt es für große Katzenrassen entsprechend größere Kratzbäume, um den Anforderungen dieser Tiere gerecht zu werden.

Warum Katzen kratzen

Das Kratzbedürfnis einer Katze können Sie dem Tier nicht abgewöhnen. Es gehört zu den Trieben des Tiers, über das schon kleine Kätzchen verfügen.

Katzen benötigen ihre Krallen hauptsächlich zum Klettern, und daher wachsen diese von Natur aus kräftig nach, wenn sie abgenutzt sind. Hauskatzen haben wenig Klettermöglichkeiten und müssen auch nicht in der freien Natur jagen, weshalb die Krallen mehr wachsen, als sie abgenutzt werden. Ein Kratzbaum hilft also, die Krallen abzuwetzen.

Was viele Katzenhalterinnen nicht wissen: Kratzen dient auch dem Markieren des eigenen Territoriums! Ähnlich wie Hunde mit Urin ihr Revier markieren, hinterlassen Katzen beim Kratzen Duftstoffe aus, die für ihre Artgenossen zeigen, welche Katze an diesem Ort das Sagen hat.

In einem Revier, das nach den eigenen Duftmarkern riecht, fühlen sich Katzen natürlich besonders geborgen. Daher benötigt jede Katze, die kein Freigänger ist, einen Kratzbaum. Sollen Sie darauf verzichten, Ihrer Katze einen Kratzbaum anzuschaffen, wird die Katze ein Möbelstück ihrer Wahl (oder die Tapete) als Kratzobjekt bestimmen.

Was ist der Unterschied zwischen Kratzbaum und Kratzbrett?

Kratzbäume sind heute mehr als nur robuste, breite Säulen, an denen Katzen ihre Krallen schärfen und ihre Duftstoffe verteilen können. Sie gleichen kompletten Katzen-Stationen und sind häufig zusätzlich mit hoch gelegenen, gemütlichen Höhlen zum Verstecken versehen.

Neben dem Kratzbaum, der mit der robusten Sisalfaser ummantelt ist, ist meistens zwischen 100 und 170 Zentimetern hoch und bietet neben dem reinen Kratzelement die bereits erwähnten Liege- und Versteckmöglichkeiten für die Stubentiger. Ein Kratzbrett ist deutlich platzsparender als ein Kratzbaum, denn es handelt sich bei einem Kratzbrett um ein Brett, das Sie an der Wand anbringen können. Somit können Sie Ihre Tapete schützen und der Katze einen Bereich geben, an dem sie sich austoben kann, ohne dass Sie auch nur einen Quadratmeter Platz im freien Raum dafür benötigen. Kratzbretter bieten sich vor allem für kleine Wohnungen an, in denen die Katze einen Lieblingsplatz beispielsweise auf einem Schrank hat. Dort können Sie, statt nicht benötigte Dinge in Kartons aufzubewahren, einen Karton als vertraute Höhe für Ihre Katze platzieren und somit auf einen umfangreichen Kratzbaum verzichten.

Den perfekten Kratzbaum finden

Kratzbäume gibt es als sehr preiswerte, aber auch als exklusive und umfangreiche Varianten. Um den perfekten Kratzbaum für Ihr Haustier zu finden, müssen Sie den Bedürfnissen der Katze entsprechen und dabei einen Kompromiss mit Ihren eigenen Anforderungen schaffen.

Katzen wollen grundsätzlich hohe Stämme, an denen sie nicht nur kratzen, sondern auch klettern können. Sie bevorzugen Kratzbäume, die mehr Platz zum Toben als zum Kuscheln lassen. Eine Höhle pro Katze genügt.

Ein Kratzbaum sollte eine raue Oberfläche aus dem Sisal-Seil haben, das möglichst in Bodennähe beginnt, damit die Katze bequem und nach Belieben daran kratzen kann. Es gibt aber auch Alternativen zur beliebten Pflanzenfaser: Echtholz oder Wasserhyazinthe sind Materialien, die ebenfalls für Kratzbäume geeignet sind und die Umwelt schonen. Aber der Stamm, an dem die Katze kratzt, muss auch hoch genug sein. Die Stubentiger lieben es, sich beim Kratzen zu strecken und wirken schnell größer, als man ihnen zugetraut hat. Achten Sie darauf, dass diese untere Säule mindestens 80, besser 100 Zentimeter hoch ist.

Wichtig ist auch, dass der Kratzbaum stabil steht. Bei älteren oder billigen Konstruktionen kann der Kratzbaum wackeln, vor allem, wenn es zwischen den Katzen mal heiß her geht und sie sich jagen, streiten oder ausgelassen miteinander spielen. Unerwartetes Wackeln kann die Tiere verunsichern, und das verringert den Wohlfühlfaktor. Denn ein guter Kratzbaum verschwendet keinen Platz nach oben. Nach dem ersten Meter, an dem die Katze kratzen und klettern kann, können Liegeflächen, Aussichtsplattformen oder eine Kuschelhöhle für Komfort sorgen.

Luxus für Ihre Katzen

Ideal sind Kratzbäume, die mit einer durchgehenden Stange auch an der Decke befestigt werden und somit felsenfest in der Wohnung stehen. Je länger die Kratzsäule, desto mehr kann das Tier klettern und Energie raus lassen.

Wenn Sie bereit sind, ein paar Euros mehr auszugeben, sollten Sie außerdem auf einen Kratzbaum mit abnehmbaren Kissen und Polstern setzen, da Sie diese ab und zu waschen können. Alles, was polstert, sollte außerdem nicht zu weich sein, da hier die Gefahr steht, dass die Elastizität beim Kontakt mit der Polsterbürste des Staubsaugers ausleiert. Und, wie immer bei der Katzenhaltung, gilt: Zwei Katzen freuen sich über zwei Kratzbäume. Katzen gelten zwar als Einzelgänger, sollten aber nicht in Einzelhaltung gehalten werden, wenn sie keine Freigänger sind.