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Mantrailing für Rettungs- und Familienhunde

Bei Mantrailing handelt es sich um die Suche nach einer Person mithilfe von Hunden. Mantrailing ist nicht nur ein fester Bestandteil des Trainings von Rettungshunden, sondern darüber hinaus auch eine beliebte Freizeitbeschäftigung, bei der Hunde ihren ausgezeichneten Geruchssinn unter Beweis stellen können.

Warum Mantrailing zunehmend auch als Hundesportart in den Fokus rückt und wie das Ganze genau funktioniert, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Beim Mantrailing geht es darum, eine vermisste Person mithilfe eines Hundes zu finden.
  • Dank ihres guten Geruchssinns können Hunde den individuellen Geruch eines Menschen erkennen und verfolgen.
  • Obwohl grundsätzlich alle Hunde ausgezeichnet riechen können, gibt es je nach Rasse durchaus deutliche Unterschiede.
  • Mantrailing eignet sich unter anderem sehr gut, um ehemalige Dienst- und Sporthunde im Alter zu beschäftigen.
  • Viele Hundeschulen bieten mittlerweile Kurse an, in denen Hund und Halter Mantrailing als Freizeitbeschäftigung betreiben können.

Wie funktioniert Mantrailing?

Hunde besitzen einen hervorragenden Geruchssinn, mit dem sie den Individualgeruch eines Menschen wahrnehmen und diesen einer ganz bestimmten Person zuordnen können. Das geht sogar so weit, dass sie beim Mantrailing eine Geruchsspur, die sich aus Stoffwechselabbauprodukten, winzigen abgestorbenen Hautzellen und Rückständen von Kosmetikprodukten zusammensetzt, über eine größere Distanz verfolgen können.

Bislang weiß man nicht genau, welche Bestandteile des Individualgeruchs für den Hund eine Rolle spielen. Es ist jedoch bekannt, dass eine einfache Duftprobe in Form von benutzter Kleidung ausreicht, um die Spur der gesuchten Person aufzunehmen.

Der Hundeführer hält sich beim Mantrailing meist im Hintergrund und beschränkt sich darauf, den Vierbeiner an einer mehrere Meter langen Leine zu führen, auf mögliche Signale des Hundes zu achten und für die notwendige Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen.

Bei Bedarf kann der Hundeführer dem Mantrailer außerdem dabei helfen, eine verlorene Spur wiederzufinden.

Kann jeder Hund als Mantrailer eingesetzt werden?

Grundsätzlich verfügen alle Hunde über einen außergewöhnlichen Geruchssinn. Während Menschen ungefähr ein Prozent ihres Gehirns zum Riechen nutzen, beansprucht der Geruchssinn eines Hundes etwa 10 Prozent seines Gehirns.

Je nach Rasse befinden sich in der Nase eines Hundes zum Teil mehr als 200 Millionen Riechzellen, durch die der Vierbeiner mit bis zu 300 kurzen Atemzügen pro Minute Gerüche aufnehmen kann. Zudem sind Hunde dazu in der Lage, räumlich zu riechen und mit ihrer Nase zwischen links und rechts zu unterscheiden.

Allerdings gibt es im Hinblick auf die Riechleistung durchaus Unterschiede. Während der Deutsche Schäferhund zum Beispiel selbst für einen Hund über einen außergewöhnlich guten Geruchssinn verfügt, ist dieser bei einem Dackel deutlich schwächer ausgeprägt.

Als besonders leistungsfähige Mantrailer gelten unter anderem folgende Hunde:

  • Bloodhound
  • Schäferhund
  • Schweißhunde
  • Golden Retriever
  • Labrador

Sofern es nicht um einen Einsatz als Rettungshund geht und der Spaß im Vordergrund steht, eignet sich Mantrailing aber dennoch für alle Hunde. Gerade ältere Vierbeiner, die möglicherweise ein Leben lang als Dienst- oder Sporthund aktiv waren, wissen Mantrailing als Freizeitbeschäftigung meist sehr zu schätzen.

Mantrailing als Bestandteil der Rettungshundearbeit

In den letzten Jahren werden immer mehr Hunde als Mantrailer ausgebildet. Gerade im Zusammenspiel mit sogenannten Flächensuchhunden lässt sich die Effizienz bei der Suche nach vermissten Personen mithilfe eines Mantrailers steigern und die Aussichten auf Erfolg mitunter deutlich erhöhen.

Mantrailing als Hundesport

Abseits des professionellen Bereichs erfreut sich Mantrailing mittlerweile auch als Disziplin im Hundesport zunehmender Beliebtheit. Das liegt unter anderem auch daran, dass das Verfolgen einer Spur für Hunde etwas ganz Natürliches ist und sich die meisten Vierbeiner daher recht leicht dafür begeistern lassen.

Vor allem Jagdhunderassen liegt diese Form der Beschäftigung geradezu im Blut. Solange beim Mantrailing der Spaß im Vordergrund steht und eine Überforderung des Hundes vermieden wird, eignet es sich zudem ideal, um die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und ängstlichen Vierbeinern mehr Sicherheit für den Alltag zu vermitteln.

Erste Schritte im Mantrailing

Wie so oft gilt auch beim Mantrailing, dass Übung den Meister macht. Kein Hund der Welt ist ohne Training dazu in der Lage, eine Spur über eine Distanz von einigen Kilometern zu verfolgen. Das wird nicht zuletzt auch daran deutlich, dass die Ausbildung eines professionellen Mantrailers durchaus zwei oder drei Jahre dauern kann.

Am Anfang geht es daher zunächst einmal darum, Ihren Hund mit der Aufgabe vertraut zu machen und ihn mit regelmäßigen Erfolgserlebnissen zu motivieren.

Mittlerweile bieten viele Hundeschulen Mantrailingkurse an. Falls Sie ausprobieren möchten, ob die Nasenarbeit Ihrem Hund liegt, stehen die Chancen daher gut, dass Sie in Ihrer Umgebung einen Anbieter finden, bei dem Sie sich Mantrailing im Rahmen eines Schnupperkurses ansehen können.