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Tierschutz Hunde: so vermeiden Sie negative Überraschungen

Alleine in deutschen Tierheimen leben tausende herrenlose Vierbeiner, die eine liebevolle Familie verdienen.

Durch die Adoption eines solchen Hundes tun Sie nicht nur etwas Gutes, sondern erhalten darüber hinaus auch einen tollen Freund, der Ihnen in den nächsten Jahren treu zur Seite steht.

Allerdings sollten Sie als angehender Halter schon im Vorfeld einige Dinge beachten, um negative Überraschungen mit dem Hund aus dem Tierschutz zu vermeiden. Welche das sind, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Entscheidung für die Aufnahme eines Hundes aus dem Tierheim sollte keinesfalls unüberlegt getroffen werden.

  • Hunde aus dem Tierschutz benötigen manchmal aufgrund schlechter oder fehlender Erfahrungen oft besonders viel Zuwendung und Erziehung.

  • Vor der Entscheidung für einen bestimmten Hund ist es sinnvoll, ihn durch gemeinsames Gassigehen vor Ort näher kennenzulernen.

  • Gespräche mit den Mitarbeitern des Tierheims helfen dabei, den Vierbeiner besser einschätzen zu können.

  • Informationen über den Gesundheitszustand helfen beim Vermeiden negativer Überraschungen in Form von hohen Behandlungskosten.

Die Tierheime sind voll

Bei einem Besuch des örtlichen Tierheims werden Sie sehr wahrscheinlich feststellen, dass dort vom Jungtier bis zum Senior zahlreiche Hunde unterschiedlicher Rassen leben. Die Gründe, aus denen die Tiere dort gelandet sind, sind verschieden.

Manchmal haben sich die Lebensumstände der Besitzer aufgrund von Umzügen oder Scheidungen geändert. Manchmal wurde der Vierbeiner aber auch angeschafft, ohne dabei den mit der Hundehaltung verbundenen Zeitaufwand zu bedenken.

Je nach Vorgeschichte kann es durchaus sein, dass Hunde im Tierschutz durch schlechte Erfahrungen traumatisiert sind oder sie bislang nicht richtig erzogen wurden. Nichtsdestotrotz kann keiner dieser Vierbeiner etwas dafür, dass er im Tierheim gelandet ist und Sie tun mit der Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz in jedem Fall etwas Gutes.

Die Anschaffung eines Hundes will gut überlegt sein

Überlegen Sie sich die Anschaffung eines Hundes gut. Immerhin ist die Haltung mit einem hohen Zeitaufwand und nicht zu unterschätzenden Kosten verbunden. Bevor Sie einen Hund vom Züchter oder aus dem Tierschutz übernehmen, sollten Sie sich daher ehrlich fragen, ob Sie tatsächlich dazu bereit sind, die nächsten Jahre die Verantwortung für den Vierbeiner zu tragen.

Hunde aus dem Tierschutz brauchen viel Aufmerksamkeit

Wenn Sie sich für einen Hund vom Tierschutz entscheiden, sollten Sie dabei bedenken, dass dessen Haltung und Pflege möglicherweise mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das gilt vor allem, wenn der VIerbeiner in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Menschen machen musste und dadurch zu Verhaltensauffälligkeiten neigt.

Aggressionen und Angst sind zwar keine unlösbaren Probleme bei Hunden. Sie erfordern jedoch vergleichsweise viel Arbeit und Geduld. Je nach eigener Erfahrung mit Hunden und Ausprägung der Verhaltensauffälligkeiten kann dabei manchmal sogar die Hilfe eines professionellen Hundetrainers notwendig sein.

Lernen Sie den Tierschutz Hund erst kennen

Jeder Hund ist anders. Neben der grundsätzlichen Entscheidung für die Anschaffung ist es bei Hunden aus dem Tierschutz daher ratsam, den Vierbeiner vorab etwas kennenzulernen.

Nutzen Sie zu diesem Zweck unbedingt die Möglichkeit, etwas Zeit mit dem Tier zu verbringen. Regelmäßige Besuche und gemeinsames Gassigehen werden von den Mitarbeitern des Tierheims gerne gesehen und geben Ihnen die Gelegenheit, herauszufinden, ob der Hund Ihrer Wahl tatsächlich zu Ihnen passt und Sie mit ihm zurecht kommen.

Stellen Sie den Mitarbeitern Ihre Fragen

Selbstverständlich sollten Sie Ihre Besuche im Tierheim auch dazu nutzen, möglichst viel über Ihren möglichen künftigen Mitbewohner in Erfahrung zu bringen. Stellen Sie den Mitarbeitern vor Ort daher ruhig alle Fragen, die Ihnen in den Sinn kommen.

Denn je mehr Sie über den Hund wissen, desto besser können Sie in Zukunft auf ihn eingehen und ihn bei der Eingewöhnung in sein neues Zuhause unterstützen. Auch wenn die Mitarbeiter des Tierheims vermutlich nicht alles über die Vergangenheit des Hundes wissen, erweist sich das auch im Hinblick auf die Vermeidung von negativen Überraschungen als ausgesprochen hilfreich.

Informieren Sie sich beim Tierheim insbesondere über folgende Punkte:

  •   Die Sozialverträglichkeit mit Artgenossen, Fremden und Kindern
  •   Den Stand der Erziehung des Hundes
  •   Besondere Vorlieben und Abneigungen
  •   Typisches Verhalten und Charaktereigenschaften
  •   Fressgewohnheiten und dabei zu beachtende Besonderheiten

Informationen zum Gesundheitszustand

Neben dem Wesen und dem Charakter kann auch der Gesundheitszustand bei Hunden aus dem Tierschutz für negative Überraschungen sorgen. Denn gerade chronische Erkrankungen sind oft mit hohen Behandlungskosten verbunden.

Um in dieser Hinsicht ein böses Erwachen zu vermeiden, sollten Sie sich daher vorab genau informieren, ob der Vierbeiner an Krankheiten leidet. In der Regel werden die Bewohner von Tierheimen tierärztlich betreut, sodass vorhandene Gesundheitsprobleme bekannt sein dürften.

Geben Sie Ihrem Hund vom Tierschutz Zeit

Wenn der große Tag gekommen ist und Ihr Hund aus dem Tierschutz bei Ihnen einzieht, ist das für beide Seiten ein aufregender Moment. Es wird vermutlich einige Tage dauern, bis sich der Vierbeiner an sein neues Zuhause gewöhnt hat.

Nehmen Sie sich gerade in der Anfangsphase genug Zeit und schenken Sie Ihrem neuen Mitbewohner viel Aufmerksamkeit, ohne dabei das Aufstellen von Regeln zu vernachlässigen. Hat Ihr Hund erst einmal verstanden, dass er auf Sie zählen kann, können Sie sich schon bald über einen Freund fürs Leben freuen.

Petplan Siegel

Geprüft und überarbeitet durch:  MANUELA VOGT

Manuela Vogt ist gelernte Tierpflegerin, Tierverhaltensberaterin und hat viele Jahre in Tierheimen gearbeitet. Sie lebt mit ihrer Familie, Hunden, Katze und Kaninchen in Norddeutschland.