Pitbull Erziehung: Sie haben es in der Hand

Pitbull Erziehung

Pitbulls haben im Allgemeinen einen ziemlich schlechten Ruf. Immerhin geraten sie aufgrund von Beißattacken immer wieder in die Schlagzeilen und zählen daher in den meisten Bundesländern zu den Listenhunden.

Auch wenn das Verhalten eines Hundes ohne Zweifel stets in der Verantwortung seines Halters liegt, scheint die richtige Erziehung beim Pitbull also offensichtlich eine besonders große Rolle zu spielen. Worauf es dabei ankommt, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der American Pit Bull Terriers entstand aus Kreuzungen zwischen Terriern und Bulldoggen.
  • Bei der Pitbull Erziehung ist Konsequenz besonders wichtig.
  • Eine gute Sozialisierung mit Artgenossen hilft dabei, künftige Probleme mit anderen Hunden zu vermeiden.
  • In Bundesländern, in denen der Pitbull auf der Rasseliste steht, ist die Haltung mit Auflagen verbunden.
  • Pitbull Terrier sollten nur von erfahrenen Hundebesitzern gehalten werden.

Herkunft und Geschichte des Pitbulls

Die Ursprünge des American Pit Bull Terriers, wie der Pitbull offiziell heißt, liegen in den USA, wo er aus Kreuzungen zwischen Terriern und Bulldoggen entstand. Im Unterschied zum American Staffordshire Terrier wird die Rasse nicht von der FCI anerkannt.

Am Anfang kam der Pitbull vor allem bei sogenannten Rattenfänger-Wettbewerben, wo die Tiere möglichst schnell möglichst viele Ratten töten mussten, sowie bei Hundekämpfen zum Einsatz.

Mittlerweile haben sich die muskulösen Tiere jedoch zu einem recht beliebten Familienhund entwickelt. Darüber hinaus werden sie oft als Rettungshund sowie für die Suche nach Sprengstoff und Drogen genutzt.

Das sanfte Wesen des Pitbulls

Abseits der Schlagzeilen gelten Pitbulls als ausgesprochen aufmerksame und intelligente Tiere. Sie haben grundsätzlich ein sanftmütiges und verspieltes Wesen, was sie (die richtige Erziehung vorausgesetzt) auch zu ausgezeichneten Gefährten für Kinder macht.

Warum Pitbulls dennoch eine Gefahr darstellen können

Trotz seines grundsätzlich liebenswerten Wesens und seiner eigentlich sehr hohen Reizschwelle handelt es beim Pitbull nun mal um eine Rasse, die ursprünglich zum Kämpfen gezüchtet wurde. Die Tiere sind daher auch heute noch sehr unerschrocken und zumindest theoretisch jederzeit kampfbereit.

Das gilt zumindest dann, wenn ein Halter seinen Hund vernachlässigt und der Erziehung des Pitbulls nicht die erforderliche Aufmerksamkeit schenkt. In diesem Fall können die kräftigen Vierbeiner gegenüber Menschen und Tieren in der Tat ein äußerst aggressives Verhalten an den Tag legen.

Da es sich mit einem Gewicht von bis zu 27 Kilogramm sowie einer Schulterhöhe von 43 bis 53 Zentimetern nicht gerade um eine kleine Hunderasse handelt und der Pitbull über eine außerordentlich hohe Beißkraft verfügt, hat ein Angriff für das Opfer oft verheerende Folgen.

Die Pitbull Erziehung erfordert Erfahrung

Obwohl der Pitbull eigentlich friedlich ist, eignet er sich aus den genannten Gründen längst nicht für jeden angehenden Hundehalter. Denn die Pitbull Erziehung erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung und sollte von klein auf mit der notwendigen Konsequenz erfolgen.

In diesem Zusammenhang sind ein respektvoller und ruhiger Umgang mit dem Tier sehr wichtig. Gleichzeitig ist eine starke Hand unverzichtbar. Schließlich gilt auch für den Pitbull, dass der Halter den Hund führt und nicht umgekehrt.

Ein gut erzogener Pitbull, der seinem Halter vertraut, erweist sich in der Regel als ausgesprochen anhänglich sowie als gehorsamer und verlässlicher Begleiter im Alltag.

Praktische Tipps für die Pitbull Erziehung:

  • Gewalt ist auch bei der Erziehung eines Pitbull Terriers ein absolutes Tabu.
  • Bringen Sie den Welpen mit Ihren Familienmitgliedern und Freunden in Kontakt.
  • Loben Sie Ihren Vierbeiner, wenn er sich richtig verhält.
  • Ignorieren Sie unerwünschtes Verhalten, anstatt Ihren Hund zu bestrafen.
  • Bitten Sie andere (erfahrene) Halter um Rat, ohne dabei alles unreflektiert zu übernehmen.
  • Beschäftigen Sie Ihren Pitbull mit Spielen, Sport und ausgedehnten Spaziergängen.

Die Sozialisierung mit Artgenossen gehört zur Pitbull Erziehung

Die Sozialisierung mit anderen Hunden ist bei der Erziehung eines Pitbulls mindestens so wichtig, wie das Erlernen des richtigen Verhaltens gegenüber dem Menschen.

Um künftige Probleme zu vermeiden, sollte der Pitbull daher möglichst von Anfang an regelmäßigen Kontakt mit Artgenossen haben. Der Besuch einer Welpenspielstunde kann dabei ebenso hilfreich sein, wie der einer Hundeschule.

Auflagen für die Haltung eines Pitbulls

In den meisten Bundesländern steht der Pitbull auf der Rasseliste. Er zählt dort also zu jenen Hunden, die als potentiell gefährlich eingestuft werden. Halter müssen daher in der Regel besondere Auflagen erfüllen.

Diese können sich je nach Bundesland unterscheiden und zum Beispiel eine generelle Leinenpflicht oder die Erforderlichkeit einer Erlaubnis für die Haltung eines Pitbulls vorsehen. Darüber hinaus müssen Besitzer eines Listenhundes meist deutlich mehr Hundesteuer bezahlen.

Pitbull Erziehung – unser Fazit

Trotz seines ursprünglichen Zuchtziels und seines schlechten Rufes hat der Pitbull einen sanftmütigen Charakter und erweist sich als treuer Begleiter. Wie bei anderen Hunden liegen die Ursachen für Probleme auch beim Pitbull in Fehlern bei der Erziehung sowie einer mangelnden Sozialisierung.

Wer das beachtet und seinen Welpen bei einem seriösen Züchter kauft, darf sich über einen verspielten und anhänglichen Vierbeiner freuen. Nichtsdestotrotz erfordert die Erziehung eines Pitbulls ein gewisses Maß an Erfahrung, weshalb wir Anfänger von dieser Rasse eher abraten.

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