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Läufigkeit beim Hund – Der Zyklus der Hündin

Es ist ein vollkommen natürlicher Vorgang, dass eine ausgewachsene Hündin ein- bis zweimal im Jahr läufig wird. Dennoch stellt die Läufigkeit sowohl für den Hund selbst als auch seinen Halter eine aufregende und mitunter ziemlich stressige Zeit dar.

Im Folgenden erfahren Sie, wie der Zyklus bei Ihrer Hündin abläuft und was Sie tun können, um Ihren läufigen Vierbeiner zu unterstützen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Im Normalfall werden Hündinnen mit sechs bis zwölf Monaten das erste Mal läufig.
  • Kleine Hunde werden meistens früher läufig als ihre größeren Artgenossen.
  • Der Zyklus gliedert sich in vier Phasen, wobei die Paarungsbereitschaft nur wenige Tage anhält.
  • Läufige Hündinnen sollten vor allzu aufdringlichen Rüden geschützt werden.
  • Eine Läufigkeitshose kann bei Bedarf verhindern, dass Teppiche und Polstermöbel durch den Scheidenausfluss verunreinigt werden.
  • Manche Hündinnen entwickeln nach der Läufigkeit eine harmlose und vorübergehende Scheinschwangerschaft.
  • Eine kastrierte Hündin kann nicht mehr läufig werden.

Wann eine Hündin zum ersten Mal läufig wird

In der Regel werden Hündinnen in einem Alter von sechs bis zwölf Monaten das erste Mal läufig. Bei kleinen Rassen setzt die Läufigkeit im Normalfall etwas früher ein. Das liegt unter anderem daran, dass größere Hunde etwas später ausgewachsen sind.

Denn im Hinblick auf den genauen Zeitpunkt der ersten Läufigkeit kommt es vor allem darauf an, wann der Vierbeiner sein endgültiges Körpergewicht erreicht hat. Dementsprechend können zum Beispiel auch Krankheiten oder schlechte Haltungsbedingungen zu Verzögerungen führen.

Gelegentlich kommt es sogar vor, dass eine Hündin erst mit 18 oder gar 24 Monaten erstmals läufig wird. Ein Grund zur Sorge besteht in diesem Fall normalerweise nicht.

Wie oft wird eine Hündin läufig?

Die Intervalle zwischen zwei Läufigkeiten können je nach Rasse variieren. Die meisten kleinen Hunde werden zweimal pro Jahr läufig, während große Rassen oft nur alle acht bis zwölf Monate paarungsbereit sind.

Beachten Sie in diesem Zusammenhang jedoch, dass die Läufigkeitsintervalle gleich bleiben. Sollte es bei Ihrem Hund zu Verzögerungen oder dem Ausbleiben einer Läufigkeit kommen, ist das ein Zeichen für gesundheitliche Probleme. Wir empfehlen Ihnen in in diesem Fall, einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren.

Ablauf der Läufigkeit beim Hund

Der Zyklus einer Hündin gliedert sich in vier Phasen, wobei die eigentliche Läufigkeit ungefähr 21 Tage dauert und der Zeitraum, in dem der Vierbeiner tatsächlich deckbereit ist, meist sogar nur fünf oder sechs Tage umfasst.

Während ihres Zyklus durchläuft die Hündin folgende vier Phasen:

  1. Vorbrunst (Proöstrus)
  2. Brunst (Östrus)
  3. Nachbrunst (Metöstrus)
  4. Ruhephase (Anöstrus)

Während der drei bis siebzehn Tage andauernden Vorbrunst schwillt die Vagina der Hündin an und es kommt zum Teil zu recht starken Blutungen. Paarungswillige Rüden werden in dieser Zeit abgewehrt.

Die drei bis 21 Tage dauernde Brunst wird auch als Standhitze bezeichnet. Während dieser Phase kommt es zu mehreren Eisprüngen und die Hündin ist für einige Tage paarungsbereit.

Die Nachbrunst dauert ungefähr neun bis zwölf Wochen. Die Vagina schwillt in dieser Zeit wieder ab und der Ausfluss stoppt. Danach kommt die sogenannte Ruhephase, die nach einigen Monaten dann von der nächsten Vorbrunst beendet wird.

Tipps für den Umgang mit der läufigen Hündin

Während ihrer ersten Läufigkeit wird sich Ihre Hündin vermutlich noch nicht sonderlich für Rüden interessieren. Das ändert sich jedoch schon bald. Nicht wenige läufige Hündinnen lassen sich dann nur schwer abrufen und entfernen sich deutlich weiter von ihrem Besitzer als sonst.

Hinzu kommt, dass der Geruch einer läufigen Hündin auch vor der eigentlichen Brunst das Interesse potenzieller Verehrer weckt. Da diese den weiblichen Vierbeiner dann gerne bedrängen, ist es während der Läufigkeit ratsam, die Hündin an der Leine zu führen und Begegnungen mit Rüden nach Möglichkeit zu vermeiden.

Die meisten Hündinnen putzen sich während ihrer Läufigkeit sehr gründlich. Mit etwas Glück müssen Sie daher allenfalls von Zeit zu Zeit ein paar kleine Bluttropfen aufwischen. Bei sehr starkem Ausfluss oder einer unzureichenden Körperhygiene können Sie Ihrer Hündin aber auch eine spezielle Läufigkeitshose anziehen.

Scheinschwangerschaft beim Hund

Es kann vorkommen, dass eine Hündin während der Nachbrunst auf einmal den Eindruck erweckt, dass sie trächtig ist. In diesem Fall spricht man von einer sogenannten Scheinschwangerschaft.

Sie wird durch Veränderungen das Hormonspiegels ausgelöst und führt unter anderem dazu, dass das Gesäuge des Hundes anschwillt und zum Teil sogar Milch produziert.

Eine Scheinträchtigkeit ist keine Krankheit. Nichtsdestotrotz ist sie für betroffene Hündinnen mit einigem Stress verbunden. Aus diesem Grund ist es ratsam, Ihren Vierbeiner im Falle einer Scheinträchtigkeit zu unterstützen.

Sorgen Sie zu diesem Zweck vor allem für ausreichend Ablenkung. Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Hündin und helfen Sie ihr so, die für sie ungewohnte Phase zu überstehen.

Einige Hündinnen beginnen während der Scheinschwangerschaft damit, ein Spielzeug zu bemuttern. Oft wird für diesen Fall empfohlen, dem Tier den Welpenersatz einfach abzunehmen.

Das verursacht allerdings erheblichen Stress und kann die Symptome der Scheinträchtigkeit sogar noch verstärken. Wir raten Ihnen daher von diesem Vorgehen ab und empfehlen Ihnen stattdessen, Ihrer Hündin vermehrt alternative Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten.

Denken Sie daran: Es geht darum das der Hormonpegel wieder auf ein normales Niveau kommt – das geht am besten mit Adrenalin, also viel Aktion!

Läufigkeit beim Hund – unser Fazit

Die Läufigkeit ist ohne Zweifel sowohl für Ihre Hündin als auch für Sie selbst mit Stress verbunden. Dennoch sollten Sie sich stets bewusst machen, dass es sich beim Zyklus Ihres Vierbeiners um einen vollkommen natürlichen Prozess handelt.

Wollen Sie die Läufigkeit verhindern, bleibt Ihnen nur die Kastration Ihres Hundes. Der Eingriff bringt auch einige gesundheitliche Vorteile mit sich. Sofern Sie keinen Nachwuchs planen, sollten Sie die Kastration daher zumindest in Erwägung ziehen.